Dipinti von Besuchern des Grabes N13.1 in Assiut.

Teil 1: Ursula Verhoeven (unter Mitarbeit von Svenja A. Gülden): Besuchertexte, Lehren und Lieder des Neuen Reiches, Teil 2: Eva Gervers: Zeichnungen von Besuchern des Neues Reiches, Teil 3: Ahmed Youssef-Mohamed, Texte und Zeichnungen aus islamischer Zeit. Band I: Text, Band II: Tafeln

Ausführliche Beschreibung

ID:120769
Herausgeber: Verhoeven, Ursula
Dokumententyp:Monographie
Erscheinungsjahr:2020
Veröffentlicht: Harrassowitz, Wiesbaden (2020)
Schriftenreihe:The Asyut Project (AP), 15
ISBN:9783447115230
Schlagwörter: DIPINTO -> Schrift und Sprache
GRAFFITO -> Texte, ägyptisch
BILDGRAFFITO -> Diverses
ZEICHNUNG -> Kunst, Kanon
HIERATISCH -> Schrift und Sprache
ITI-IBI -> Personennamen (nicht modern)
BESUCHERINSCHRIFT -> Texte, ägyptisch
LEHRE DES AMENEMHET -> Texte, ägyptisch
LEHRE EINES MANNES -> Texte, ägyptisch
LEHRE DES HORDJEDEF -> Texte, ägyptisch
LOYALISTISCHE LEHRE -> Texte, ägyptisch
LEHRE DES KAIRSU -> Texte, ägyptisch
KAIRSU -> Personennamen (nicht modern)
PROPHEZEIUNG -> Religion im weitesten Sinn
NEFERTI -> Personennamen (nicht modern)
NILHYMNUS -> Texte, ägyptisch
KEMIT -> Texte, ägyptisch
KOLOPHON -> Schrift und Sprache
SIGNATUR -> Diverses
WIDMUNG -> Diverses
OPFERFORMEL -> Texte, ägyptisch
TOTENOPFER -> Religion im weitesten Sinn
FÜRBITTE -> Allg. Begriffe zu Textgattung, Buch und Literatur
GEBET -> Religion im weitesten Sinn
TITULATUR -> nicht zugeordnet
KOPIE -> Diverses
SCHULWESEN -> Diverses
GESCHICHTSBEWUSSTSEIN -> Diverses
KRANICH -> Vögel
EROTIK -> Diverses
ASSIUT -> Ortsnamen für Orte der Antike
UPUAUT -> Gottheiten, ägyptisch (m)
ANUBIS -> Gottheiten, ägyptisch (m)
OSIRIS -> Gottheiten, ägyptisch (m)
AMUN -> Gottheiten, ägyptisch (m)
HATHOR -> Gottheiten, ägyptisch (w)
OASE -> Namen für Regionen
RAMSES XI. -> Könige, in- und ausländisch
AMENHOTEP III. -> Könige, in- und ausländisch
SCHREIBER -> Funktion, Beruf, Titel
DJEFAI-HAPI I. -> Personennamen (nicht modern)
PÜCKLER-MUSKAU, H. VON -> Personennamen (modern)
KORAN -> Texte, nicht-ägyptisch
QUBBA -> Diverses
MIHRAB -> Diverses
NILPFERD -> Säugetiere
LÖWE -> Säugetiere
MÄHNENSPRINGER -> Säugetiere
GAZELLE -> Säugetiere
HUND -> Säugetiere
DYN 18 -> Epochenbezeichnungen
DYN 19 -> Epochenbezeichnungen
DYN 20 -> Epochenbezeichnungen
NEUES REICH - New Kingdom -> Epochenbezeichnungen
MEDJED -> Ortsnamen für Orte der Antike
Ägyptische Worte:dhn.t   mḏd  
Seiten:494 + Tafelband
Verfügbarkeit:Lokaler Bestand vorhanden
Signatur:R-AP
Letzte Aktualisierung:29.04.2021
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Das Felsgrab N13.1 im oberen Bereich des Bergmassivs westlich von Assiut/Mittelägypten stammt aus der Zeit um 2000 v.Chr. und bietet einen weiten Blick über Stadt und Umland. 214 Tuschegraffiti, sogenannte Dipinti, die an seinen Wänden entdeckt wurden, zeigen, dass das Grab zwischen 1550 und 1100 v.Chr. ein Ziel für Schreibkundige war, die die lokalen Tempel und Fürstengräber bewundern wollten. Sie hinterließen ihre Namen, formulierten Wünsche an die Nachwelt oder Opferformeln für die Vorfahren, lobten die Schönheit der vergöttlichten Felswand und schrieben teils umfangreiche Exzerpte aus berühmten Lebenslehren, Reden und Hymnen an die Wände, die zum Teil neue Erkenntnisse für die Textüberlieferung und Literaturgeschichte erbringen (insbes. Lehren des Hordjedef, Lehre eines Mannes und „Loyalistische“ Lehre des Kairsu; außerdem Lehre des Amenemhet, Lehre des Cheti, Prophezeiung des Neferti; Hymnus an die Überschwemmung; Kemit). Bilddipinti von Gottheiten, Menschen und Tieren zeugen ebenso wie manche der Texte davon, dass man die alte Grabdekoration studierte und respektierte und sich hier oben im Zeichnen und Schreiben übte. Besuchergraffiti kennt man für die Epoche des Neuen Reiches auch aus anderen Denkmälern Ägyptens, Umfang und Vielfalt sind in diesem Grab aber bislang einzigartig. Mehr als zweitausend Jahre nach dem Ende des Neuen Reiches diente das alte Grab für die Bestattung eines islamischen Scheichs, wovon eine Grabnische, eine Gebetsnische sowie großformatige Koranverse zeugen, die mit roter Farbe auf die Wände gemalt sind. Daneben finden sich religiöse, literarische und andere Texte von arabisch schreibenden Besuchern. Zwei Dipinti geben Hinweise auf bekannte und datierbare Personen: Fürst von Pückler-Muskau (1837) und den ägyptischen Ausgräber El-Halfawee (1889). Dies ist besonders interessant, da das Grab N13.1 in alten Reiseberichten und der bisherigen Forschungsgeschichte nie erwähnt und erst 2005 vom Assiut-Projekt wiederentdeckt wurde.