Das Schriftzeichen 'Rosette' und die Göttin Seschat

Ausführliche Beschreibung

ID:13553
Verfasser: Schneider, Thomas
Herausgeber: Altenmüller, Hartwig
Dokumententyp:Artikel in Zeitschrift
Erscheinungsjahr:1997
Veröffentlicht: Buske, Helmut, Hamburg (1997)
Zeitschrift:Studien zur Altägyptischen Kultur (SAK), 24
ISBN:3875481712
Schlagwörter: SCHRIFTZEICHEN -> Schrift und Sprache
LAUTWERT -> Schrift und Sprache
NARMER-PALETTE -> Objekte in Museen sowie solche nach Rufnamen
KEULENKOPF -> Objekte als Gegenstände
KÖNIG SKORPION -> Könige, in- und ausländisch
SESCHAT -> Gottheiten, ägyptisch (w)
DYN 00 -> Epochenbezeichnungen
Seiten:241-267
Verfügbarkeit:Lokaler Bestand vorhanden
Signatur:Z-SAK
Letzte Aktualisierung:03.05.2002
Eintrag-Nr(alt):13820
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Das vor der 1. Dyn. - u.a. auf der Narmerpalette und dem Keulenkopf des Skorpion - belegte Schriftzeichen 'Rosette' besitzt vermutlich den Lautwert nb nach dem schon früh belegten Wort wnb '(Lotus-) Blüte'. Die in der Frühzeit damit notierte Herrscherbezeichnung ist nb 'Herr'. Das von der Seschat auf dem Kopf getragene Symbol oder Attribut ist mit der Rosette genuin vielleicht identisch und stellt dann ein Lautzeichen dar, mit dem der ursprüngliche Name der Göttin notiert wäre. Eine Stütze dieser Argumentation ist der singulär in PT 426 genannt Gott (wohl Nebu, nicht Seschau). Der postulierte ursprüngliche Name der Göttin läßt sich mit einer ikonographischen Eigentümlichkeit der Seschat verbinden: Die Göttin trägt ein Pantherfell, wodurch die Schreibung mit der Rosette das Wort nbjt 'Pantherkatze' notieren könnte. Alternativ könnte Seschat, die seit frühester Zeit im Gründungsritual die Fluchtstäbe setzt, ursprünglich die Personifikation dieses Fluchtstabes (ägypt. nbyt) gewesen sein.